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Am 28. September 2019 hat unsere Latoya (Therapiehündin) zwei Rüden und drei Hündinnen zur Welt gebracht. Wieder einmal mehr, hat sie es extrem spannend gemacht. Nachdem der 63. Tag bereits verstrichen war, kann man sich leicht vorstellen, dass ich schon etwas auf Zack war, denn ich rechnete jede Minute mit dem Nachwuchs von Latoya.

Doch erneut hatte sie mir damit wohl wieder einen kräftig vor den Bug geblasen. Da schaute sie mich dann an mit ihren Unschuldsaugen, nach dem Motto „Haste was, Mutti“. Na klar hatte ich was, nämlich bald dunkle Augenringe unter den Augen und der Hautteint war „Weiss wie eine Kalkwand“ vom wenigen Schlafen. Weil unsere Latoya in der Vergangenheit immer ihre Würfe in der Nacht gebracht hatte und der jetzige Wurf wohl auch so zu erwarten war, muss ich nicht erklären, wie mein Spiegelbild ausgesehen hat. Ich glaube, ich hätte jeden Geist, auch aus jeder x-beliebigen Geisterbahn, gründlich verjagt.

Und es war bei Latoya auch dieses Mal genauso. Wie gewohnt ging die Geburt mitten in der Nacht los, nachdem man ihr vorher gar nichts aber auch wirklich absolut nichts angemerkt hatte. Latoya war aber die Ruhe selbst! Keine Herumnesterei, wie ich es sonst von meinen Riesenschnauzern gewohnt war, die mir nebenbei immer schon vor der Geburt die ersten Leintücher in Fetzen geschlagen haben. Auch das Hecheln, das immer ein Anzeichen ist, war bei Latoya kaum wahrnehmbar. Dann muss ich wohl kurz auf dem Sofa eingenickt sein, als ich, wie von einer Tarantel gestochen, plötzlich hellwach „Gewehr bei Fuss“ stand und nur noch blitzschnell wahrnehmen konnte, wieder erste Welpe soeben zur Welt kam. Und dieses Mal hatte sich Latoya mein Sofafauteuil als ihren Geburtsuntergrund ausgesucht.

Geistesgegenwärtig nahm ich dann Latoya und das Erstgeborene, ein strammer Rüde, und legte sie sorgfältig in die Wurfbox. Um 2:20 Uhr kam dieser zur Welt und ich dachte, nun kann es endlich weitergehen. Aber Latoya liess sich alle Zeit der Welt und erst um 4:00 Uhr morgens kam ein weiterer Rüde dazu. Und nach zwanzig Minuten kam dann die erste Hündin zur Welt. Dann machte sie wieder eine lange Pause bis sich um 5:45 Uhr die nächste Hündin dazu gesellte. Und am Schluss kam um 6:30 Uhr die letzte Hündin zur Welt. Die Neugeborenen hatten stattliche Gewichte zwischen 180gr. – 210gr. Da ich dann keine Bewegungen mehr bei Latoya spüren konnte, wusste ich, dass die Geburt endgültig beendet war. Jeder einzelne der neugeborenen Welpen hatte sich sogleich zielstrebig an Mamas Milchbar festgesaugt und bekam so die lebenswichtige Kolostralmilch. Latoya hatte ihre Pflichten als Mama instinktsicher übernommen und einen Welpen nach dem anderen ausgiebig geputzt. Dann legte sie sich einfach wieder seelenruhig hin, während sich die Puppys genüsslich mit Milch versorgten. Es ist immer wieder ein Bild für Götter, wie jeder Welpe seinen ersten Trinkversuch mit einem zaghaften Milchtritt an der Zitze bewältigt.

Ich war jedenfalls froh, dass die Geburt so gut über die Bühne gegangen war, keine Komplikationen aufgetreten waren und die Kleinen schöne Geburtsgewichte hatten. Innerhalb weniger Tage waren auch die Näbelchen gut abgeheilt und die Kleinen nahmen schnell an Gewicht zu. Sie haben das Geburtsgewicht mehr als verdoppelt und gedeihen richtig prächtig.
Und nun robben sie immer mehr und länger auf ihren Hinterbeinen herum und kämpfen immer wieder um die begehrteste Zitze. So randvoll mit Milch gefüllt, fallen sie dann von einer Sekunde zur anderen von der Zitze ab, fast so wie überreife Trauben vom Stock herunterfallen. Und dann dösen sie wieder ganz friedlich vor oder unter ihrer heissgeliebten Zitze, bis sie wieder von einer neuen Hungerattacke getrieben werden. Ein lustiges Bild gibt es immer, wenn die Welpen so vollgefressen daliegen. Man hat dann echt das Gefühl, dass sie wie kleine dicke Flundern aussehen.

Nun haben auch die Kleinen bereits ihre Augen geöffnet und schauen einem wieder so mit 1000 Fragezeichen an, wie wenn sie bei mir auf direktem Wege vom Mars gelandet wären.
Umso mehr hat mich dafür Latoya in Sachen „Essensangelegenheiten“ wieder mal am Köcher gehabt. Sie lässt sich einmal mehr wie eine richtige Diva bedienen, ich habe im besten Falle den „Bedientesten-Status“. Sie wird bedient wie eine Königin, die nur das Beste kriegt, während ich mir da schon eher wie eine Magd vorkomme, die sich mit einem einfachen Knochen zufrieden geben muss. Das ist halt unsere Latoya, wäre sie ein Mensch geworden, hätte es aus ihr eine Prinzessin oder irgendetwas mit königlichem Adel gegeben. Mit Latoya habe ich viele Einsätze im Alters- und Pflegeheim gemacht. Sie ist die Liebenswürdigkeit in Person und sehr sozial im Umgang mit anderen Hunden. Der stolze Papa „Pico-Vanga von Marten“ ist ein sehr ruhiger und charakterstarker Rüde. Er ist CH-Ausstellungs- und Schönheitschampion und CH-Klubsieger.

Latoya kann nun ihre Mutterfreuden geniessen und wir freuen uns auf die schöne Welpenzeit. Langsam werden sie zu richtigen Wonneproppen, die sich prächtig entfalten.

Wir werden weiterhin berichten, wie sich die Kleinen unter Latoyas Obhut weiter entwickeln werden.

Eine Bedienteste im Amt…

Hier 1 kleiner Video aus dieser Zeit

1Ran an die Bouletten