Zwergschnauzer Wurf vom 4. März 2022

Dieser Wurf war anfangs doch mit einigen Schwierigkeiten verbunden, doch fangen wir beim Bericht erstmals ganz von vorne an. Unsere Aimée sollte ja, laut Ultraschall, 6 Welpen bekommen, immer vorausgesetzt, wenn alles klappen würde. Schnell näherte sich der Tag der Geburt und unsere Aimée wurde immer unruhiger. Irgendwann kam dann die leere Fruchtblase zum Vorschein und nun dachte ich, dass es innerhalb der nächsten Stunden vorwärts gehen würde. Doch es ging nicht richtig weiter und die Geburt kam immer mehr ins Stocken.

Nach Absprache mit der verantwortlichen Tierärztin bin ich dann „notfallmässig“ mitten in der tiefsten Nacht in die Tierarztklinik gefahren. Dort wurde schnell festgestellt, dass ein Kaiserschnitt eingeleitet werden musste. Und so geschah es denn auch. Einige Stunden später konnte ich dann die Kleinen mit der Mama wieder in Empfang nehmen. Der erstgeborene Welpe hatte es leider nicht geschafft, dieser blockierte leider den Geburtskanal, so dass nichts mehr ging. Alle anderen fünf Welpen, ein Rüde und vier Hündinnen kamen ja per Kaiserschnitt zur Welt und waren auch bei guter Gesundheit.

Nachdem ich die Kleinen im Auto untergebracht hatte, fuhr ich auf dem schnellsten Wege wieder nach Hause. Am ersten Tage haben die Kleinen gar nichts zugenommen, was aber zu dem Zeitpunkt noch nicht so gravierend war, da nach einem Kaiserschnitt zuerst wieder alles ins Laufen kommen musste. Als aber im Verlaufe des nächsten Tages die Gewichte immer noch gleich waren, fing ich sofort an, jeden Einzelnen mit dem Schoppen zuzufüttern. Leider war es dann auch so, dass die Hündin praktisch keine Milch produzierte. Die Kleinen nahmen nur zögerlich zu und so haben wir uns nach fünf Tagen entschlossen, kurzerhand eine Amme zu suchen.

Nachdem im Facebook ein Aufruf auf der Ammenseite gemacht wurde, hatte ich innerhalb von nur einer Stunde eine Amme in Aussicht. Das Angebot kam von einer Züchterin, die französische Bulldoggen züchtet und im Kanton Aargau zuhause war. So wurden dann die Kleinen noch am selben Tag zur Amme gebracht, die sie auch sofort liebevoll annahm und mit viel Milch versorgte. Es ist einfach immer wieder fantastisch, wenn man sieht, was uns die Tiere da in völlig uneigennütziger Weise vorleben. Die französische Bulldogge „Venus“ interessierte es nicht, ob die Welpen von der gleichen Rasse abstammten, von welchem Hundeverband sie kamen oder ob die Elterntiere gar jene Titel oder Auszeichnungen hatten. Sie handelte einfach nur intuitiv und versorgte die kleinen Zwergschnauzer mit viel Liebe und einem üppigen Angebot an der Milchbar. Sie putzte die Kleinen, wie wenn es ihre eigenen gewesen wären. Einfach einzigartig, wie die Tierwelt so „altruistisch“ funktionieren kann. Ebenso bin ich auch sehr dankbar, dass es noch Menschen gibt, die mit viel Herz auch anderen helfen. Leider ist so etwas in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals ganz herzlich und mit einem grossen Dankschön bei Milka und Natascha Koller für die Unterstützung und die Aufzucht meiner Welpen in den ersten vier Wochen bedanken. Vielen Dank, dass es so Menschen wie euch gibt, mit einem so grossen Herzen!!!

Auch der Amme, (französische Bulldogge) „Venus“ meinen Dank. Das hast du einfach SUPER gemacht.

Ebenso herzlichen Dank auch an Amelia, die mir so schnell geholfen hatte bei der Vermittlung und auch beim Transport meiner Welpen.

Und einen grossen Dank möchte ich auch Frau Brigitte Schärer vom SRZ-Zuchtverband aussprechen. Durch ihre tatkräftige Unterstützung hatte Sie auch dabei mitgeholfen, dass die ganze Suche nach einer Amme so schnell und effizient über die Bühne ging.

Tausend Dank auch an unsere Wurf- und Zuchtstättenkontrolleurin vom SRZ, Elsbeth Tromp, (Präsidentin Thurgauer Tierschutzverein Sirnach), die auch tatkräftig mitgeholfen hat.

Es ist einfach super, dass es so herzliche Menschen wie euch überhaupt gibt, die so schnell ihre Hilfe angeboten haben!!

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Anfangs der fünften Woche habe ich dann die kleine Bande wieder zu mir in meine eigene Zuchtstätte geholt. Da die Kleinen nun bereits schon angefüttert waren, konnte ich zuhause weitermachen mit der Zufütterung. Schnell haben die Zwerge gelernt, dass es nun keine Milch mehr gibt, und sie haben das „alleinige“ Fressen auch bestens angenommen. So haben sie dann auch zügig an Gewicht zugelegt und der Radius ihrer Aktivitäten, in Form von neugierigem Auskundschaften und neuen Spielen, dehnte sich mit jedem Tag mehr und mehr aus.

Nachdem dann der grosse Spielpark eingerichtet war, staunten die Kleinen „erstmalig“ alles nur mit grossen Augen an. Nach und nach wurden die Welpenspielgeräte erobert und es folgten immer wildere Spiele. Da hörte man immer mehr mal den einen oder anderen knurren und dann wieder herumspielen. Auch ihre Wurmkuren hatten sie sehr gut überstanden, aber ob es ihnen auch schmeckte, stand woanders geschrieben.

Dann folgte der erste Frisiertermin und einer nach dem anderen kam mit der Schermaschine in Kontakt. In regelmässigen Abständen wurden auch die scharfen Krallen zurückgeschnitten. Bis zur Abgabe der Welpen war jeder einzelne Welpe mindestens schon dreimal frisiert geworden und kannten somit auch die Schermaschine bestens. Durch diese frühe Prägung haben es die Welpen dann später einfacher beim Hundefriseur, weil sie dies einfach schon kennen. Ebenso souverän hatten sie auch den Tierarztbesuch gemeistert und erkundeten die ganze Praxis in Handumdrehen. Da wurde alles auf Herz und Nieren getestet. Das „Impfen“ und den „Chip setzen“ liessen sie dann relativ gelassen über sich ergehen.

Von jedem Welpen wurde auch ein tierärztliches Attest ausgestellt, wo alles ganz genau vom Tierarzt auf seine Richtigkeit kontrolliert und dokumentiert wurde. Ganz lustig ging es jeweils beim Fressen vor sich her. Je älter sie wurden, je gieriger wurden ihre Fressattacken. Innerhalb von nicht mal 30 Sekunden hatten die kleinen Racker jeweils den ganzen Futternapf leer gefressen. Es kam mir jeweils vor, wie wenn man Krokodile oder Piranhas gefüttert hätte. Schnipp, Schnapp und alles war schon in den tiefen Schlund hineingeschlungen worden. Der schlimmste Schlinger war Argo, „unser männlicher Prachtskerl“, wog er bei der Abgabe doch schon stolze 3.4 kg. Sonst war er aber der absolute Macho, der durch nichts aus der Ruhe zu bringen war.

Die leichteste Hündin Ayla, unsere Charmelady (Bändchen Orange) brachte gerade mal 2.2 kg auf die Waage. Anuschka, unser Fitness-Girl, (Bändchen Pink) wog 2.45 kg, A-Luna, unsere Sunshine-Lady (Bändchen Gelb) hatte bei der Abgabe 2.35 kg Und unsere verfressene schwarze Mamba „A-Nera“ (Bändchen Viola) brachte 2.600 kg auf die Waage.

Dann näherte sich bereits schon wieder der Abgabetag, wo die neuen Besitzer ihren langersehnten Sprössling auch in Empfang nehmen durften. Damit die Mama „das Abschied nehmen“ besser verarbeiten kann, wird jeweils immer nur ein Welpe pro Tag abgegeben. Nebenbei erwähnt, hat sich dies in meiner langjährigen Praxis auch als sehr gut erwiesen. Nun ist auch dieser Wurf schon wieder Geschichte, denn alle Welpen sind nun ausgezogen.

Wir wünschen allen neuen Besitzern viel Freude und einen guten Start mit ihren kleinen Rackern.

In den Bildergalerien können Sie den ganzen A-Wurf nochmals in aller Ruhe anschauen und geniessen.