In der Zwischenzeit haben die Kleinen mächtig an Gewicht zugelegt. Ausserdem spielen sie jetzt recht aktiv im Welpenspielpark und schlafen bedeutend weniger. Dafür haben mich die kleinen Eisbären in Sachen „Fressen“ richtig schön auf Trab gehalten. So in der vierten Woche habe ich ihnen zum ersten Mal Welpenmilch zum Schlabbern vorgesetzt, das sie aber nicht mit einem Auge angeschaut haben. Auch der Welpenbrei war ganz verpönt, hätten sie wohl die Möglichkeit gehabt, alles fortzuleeren, hätten sie es auch gemacht. Und so habe ich mir eben vom Metzger fein gewolftes Hackbeef geholt, natürlich vom besten Stück.

Aber wer nun denkt, dass die Kleinen da ein Freudenmahl daraus gemacht hätten, täuscht sich gewaltig. Im hohen Bogen haben sie die kleinen Hackkügelchen wieder hinaus gespuckt.

Sie wollten einfach lieber die begehrte Milchbar von Mama Mercedes. Auch die mit Fisch zubereitete Mahlzeit würdigten sie keines Blickes, es war fast zum Verzweifeln. Nachdem ich Sämtliches ausprobiert hatte und mir die Kleinen meine Bemühungen in keinster Weise gewürdigt hatten, war guter Rat teuer. Irgendwann ging mir dann aber diese Futtermäkeligkeit doch an meine Nerven und ich musste sagen, entweder die Kleinen fressen jetzt oder ich muss sie zusammen im Paket mit Mama Mercedes abgeben.

Es wollte mir nicht in den Kopf, dass die kleinen Rotzlöffel das beste Fressen verweigerten und ich mir nebenbei vorkam, wie wenn ich mich mit einem alten abgenagten Knochen zufriedengeben musste. Daran wollte ich nun unbedingt etwas ändern. Und mit dieser inneren Überzeugung setzte ich es denn auch um. Fest entschlossen servierte ich nun also den kleinen Eisbären ihre nächste leckere Essensportion im Auslauf, und ach Wunder, sie frassen genüsslich von einer Minute zur anderen, wie wenn es gar nie etwas Anderes gegeben hätte.

Und wiedereinmal wurde ich das Gefühl nicht los, dass die Kleinen mir echt dicke den Stinkefinger gezeigt hatten!! Na ja, was soll’s, Hauptsache sie haben angefangen zu fressen und nehmen weiterhin zu. Nach 6 Wochen haben sie denn auch schon ganz stattliche Gewichte hingelegt. Der eine Rüde hat 2,4kg und der andere 2,3kg, die Hündin wiegt 1,9kg.

Mama Mercedes ist eine sehr fürsorgliche Mama, so wie man es sich nur wünschen kann. Sie erzieht die Kleinen und sie dürfen auch immer noch an Mamas Milchbar, die sich nun aber, dank der Zufütterung, immer weiter zurückbildet. So sitzt Mercedes dann jeweils auf ihrem Holzbänkchen und beobachtet das muntere Treiben ihrer Bande. Wenn es dann zu ungestüm und unkontrolliert vor sich zu und hergeht, bringt sie rasch Ordnung ins Ganze. Sie bleibt immer ruhig und gelassen, wenn sie ihre Kleinen erzieht oder nötigenfalls diszipliniert.

Die Kleinen machen nun auch schon bedeutend grössere Geschäftchen, die meistens im Welpenauslauf abgesetzt werden. Der Sherpa, damit meine ich mich, kann dann das verdaute Endprodukt wieder zusammenputzen und entsorgen. Für diesen Dauerjob müsste es eigentlich einen Titel geben. Ganz simpel ausgedrückt „Diplomierte Scheis…….putzerin“ oder etwas Gehobener „Diplomierte Kotpflückerin“ oder noch etwas Eleganter „Diplomierte Endproduktentsorgerin“. Die Fantasie lässt auf jeden Fall grüssen.

Doch zurück zu den Welpen. So spielen die Kleinen den ganzen Tag, wenn das Wetter mitmacht, im Welpenspielpark, wo sie viel Abwechslungsreiches und Prägendes erleben dürfen. Die grösseren Zwergschnauzer freuen sich immer, wenn sie auch zu den Welpen können, denn der Spielpark ist auch für sie ein tolles Erlebnis. Da wird dann an allem, was nicht niet- und nagelfest ist, herumgezerrt und Sämtliches wird auf Herz und Nieren getestet. Da gibt es dann immer ganz lustige Storys, die man leider nicht immer in den Fotoapparat kriegt.

Ganz lustig wird es auch dann, wenn sich noch die Riesenschnauzer dazugesellen, allen voran natürlich unsere Aphrodite, die das auch lustig findet. Doch alles, was nicht Welpe ist, darf nur in den Auslauf, wenn ich dabei bin, damit alles in geordneten Bahnen abläuft. Die Welpen lernen so aber auch von Anfang an, dass es ganz selbstverständlich ist, wenn auch grössere und andere Hunde dabei sind. Gerade die Prägung an grosse Hunde finde ich aus-serordentlich wichtig, denn die Kleinen verstehen so sehr schnell, dass riesige Hunde keine Gefahr bedeuten.

In der Zwischenzeit kriegen wir natürlich auch sehr viel Besuch und jedermann findet die herzigen putzigen Welpchen zum Fressen süss und will sie am liebsten sofort mitnehmen. Aber zuerst wird der ankommende Besuch immer von meinen anderen grossen Zwergschnauzern in Beschlag genommen. An der Türe gibt es immer ein grosses Gedränge, denn jeder will der Erste sein, um vom meist fremden Besuch gestreichelt und gehätschelt zu werden. Egal ob Erwachsene oder Kinder, die Zwergschnauzer lieben einfach Menschen und können von ihren Liebkosungen nicht genug kriegen. Ganz interessant ist auch, dass weisse Zwergschnauzer auf eine so grosse Resonanz stossen, denn es sind schon noch rechte Exoten. Aber man schmilzt halt schon fast dahin, wenn einem die weissen Eisbären mit ihren dunkelbraunen Kugelaugen so ins Antlitz schauen.

Da kann man nur sagen: ACHTUNG EXTREME SUCHTGEFAHR!

Nicht ganz einfach ist das mit dem Fotografieren. Bei den weissen Zwergschnauzern braucht man immer einen dunkleren Hintergrund, sonst gibt es keinen Kontrast. Es braucht schon einiges an Geduld, um schöne Fotos hinzukriegen, zumal die Kleinen ja nicht wie Salzsäulen an Ort und Stelle stehen bleiben und lieber mit Vollgas zwischen den Füssen hindurch rasen.
Bei dem schönen Sommerwetter geniessen wir jedenfalls die schöne Welpenzeit und freuen uns auf unseren ersten Ausflug mit den kleinen weissen Eisbären. Ich bin gespannt, was uns da wieder Erlebnisreiches erwarten wird.

Es bleibt daher auch weiter spannend. Wir werden wieder über die nächsten Schritte im Leben der kleinen Eisbären zu berichten haben…

 Hier 3 kleine Videos aus dieser Zeit

Ich glaube der letzte Schnaps gestern war zuviel

Den Kleinen schmeckt es

Rangeleien unter Geschwistern